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Hintergrund

Die Hermetosphäre (lat.: hermetice – verschlossen; griech.: sphaira – die Hülle) ist ein hermetisch verschlossenes Kulturgefäß für Pflanzen. Unter Einwirkung von Licht entstehen in ihr autarke Stoffkreisläufe, wie sie auch in der Natur zu finden sind. Pflanzen verfügen darin über alle für sie wichtigen Nährstoffe. Die zur Verfügung stehende Nährstoffemenge wird dabei bewusst limitiert und auf niedrigem Niveau gehalten. Dieses bewirkt eine Minderung der Wuchsleistung der eingesetzten Pflanzen. Sie sind dabei durchweg gesund, bleiben aber klein und sprengen nicht den ihnen zur Verfügung stehenden Raum. Die Hermetosphäre ist somit ein kleines, sich selbst erhaltendes Stück Natur im Glas.
In Abgrenzung zum herkömmlichen Flaschengarten stehen bei meinen Hermetosphären nicht nur floristisch-ästhetische Gesichtspunkten im Mittelpunkt, sondern die Biologie und die tatsächlichen ökologischen Ansprüche der dauerhaft in ihr lebenden Pflanzen selbst. Die speziellen Lebensbedingungen innerhalb einer Hermetosphäre erzwingen den Einsatz spezieller Pflanzenarten bzw. erschließen manche Arten erst für die Wohnzimmerkultur. Alle höheren Pflanzen und Moose, die in der Hermetosphäre zum Einsatz kommen, sind feuchtwarmen, tropischen Ursprungs und somit hervorragend an diese speziellen Lebensbedingungen präadaptiert.
 
Es gehört zum Prinzip der Hermetosphäre, Pflanzenarten zusammen zu kultivieren, deren ökologischen Ansprüche für die Bedingungen in einer Hermetosphäre eine gemeinsame Schnittmenge aufweisen, so dass sie dauerhafte Lebenspartner auf diesem limitierten Raum sein können. Dabei organisiert und stabilisiert das Leben seine Umwelt selbst. Tragende Merkmale dieser Organisation sind optimale, anteilige Nutzung und perfektes Recycling, an deren Anfang das Licht steht. Eine kontemplative Betrachtung der Hermetosphäre hilft, von unserem meist üblichen Vorgehen des «Analysierens der Teile» zu Aspekten der «Kooperation der Teile» und zu einer Sicht auf die «Bewegung des Ganzen» zu kommen.
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